Mad Max "schlägt" zu (7. April 2008)
Erwischt hatte es jedenfalls 2001 Tomas Scheckter, damals Testfahrer bei Jaguar, der sich von der Englischen Polizei nicht nur zu schnell, sondern auch in Begleitung einer Dame des horizontalen Gewerbes bei einer Spritztour im Dienstwagen erwischen lies. Die Geldstrafe wegen "Förderung der Prostitution" dürfte ihn damals weniger getroffen haben als die Entlassung durch Teamchef Nikki Lauda, der dies seinerzeit elegant zweideutig mit "He blew his job" kommentierte.
Auch Mosleys kürzlich verstorbener Amtsvorgänger Jean-Marie Balestre, der übrigens einen ähnlichen Führungsstil an den Tag legte, war keineswegs unumstritten. Balestre erstritt sich vor Gericht die Aussage, er sei während des zweiten Weltkrieges Mitglied der Resistance gewesen; tatsächlich war er Mitglied einer Französischen SS Einheit. Balestres FIA Regiment gipfelte 1989 in der umstrittenen Disqualifikation Sennas, die Landsmann Prost die Weltmeisterschaft bescherte.
Früher war es sowieso noch etwas bunter im F1-Zirkus, der heute weitgehend von Konzernen bestritten - und sauber gehalten - wird. Da gab es noch Leute wie Don Nichols, Teamchef bei Shadow und ex-CIA-Agent oder Didier Camels, Partner im Larousse-Team, der seine Frau erschoss. Oder Klaus Walz, Larousse Sponsor, wegen vierfachen Mordes polizeilich gesucht und später bei seiner Festnahme erschossen.
Da ist es doch schon fast ein wenig langweilig wenn heute ein Räikkönen auf der Bartheke tanzt oder bei Ferrari ein wenig herumspioniert wird. Oder eben mal ein Mosley sich die Peitsche gönnt.